Was bedeutet nachhaltige Softwareentwicklung für APUS?

Nachhaltigkeit ist ein Wert, der in allen Lebensbereichen immer wichtiger wird, auch in der Welt der Software-Entwicklung. Das Ziel nachhaltiger Software-Entwicklung ist, die Softwarelösungen nicht nur umweltschonender, sondern gleichzeitig auch günstiger und robuster zu gestalten.

 

Nachhaltige Softwareentwicklung wird immer wichtiger, um den rasanten technologischen Fortschritt zu meistern und den sich verändernden Kunden-, Markt- und Umweltanforderungen gerecht zu werden. Für jede neue Anforderung immer eine neue Softwarelösung einzukaufen oder zu entwickeln, ist weder technologisch noch wirtschaftlich nachhaltig. Doch wie kann man Software nachhaltig entwickeln?

Nachhaltige Software erfüllt ihre Funktionalität, sie bietet den Nutzern und Nutzerinnen genau das, was sie brauchen – die richtige Funktionalität im richtigen Maß und in der richtigen Qualität

Nachhaltige Softwarequalität zeichnet sich aus durch Funktionalität, Skalierbarkeit und Effizienz einer Applikation, sowie die Usability der Software. Features müssen flexibel veränderbar und erweiterbar sein – und das bei gleichbleibender Performance und Benutzerfreundlichkeit der Softwarelösung.


Wichtige Qualitätsfaktoren sind die Lese- und Nachvollziehbarkeit sowie die Testbarkeit. Der Quellcode muss jederzeit und von jedem und jeder Softwareentwickler:in verständlich sein.

Nachhaltige Software ist langlebig und gut wartbar.

Nachhaltigkeit in der Softwareentwicklung bedeutet Softwarelösungen zu entwickeln, die über einen langen Zeitraum im Einsatz, gut wartbar und vor allen Dingen aber auch veränderbar und weiterentwickelbar sind.


Eine hohe Softwarequalität ist die Grundvoraussetzung für flexibel veränderbare und weiterentwickelbare Software. Eine Softwarelösung ist dann nachhaltig, wenn sie dazu im Stande ist, sich effizient und einfach auf neue Markt- oder Kundenanforderungen adaptieren zu lassen.

Nachhaltige Software hat eine hohe Testautomatisierung und ist gut getestet

Nachhaltige Software setzt auf hohe Testautomatisierung und gründliche Tests. Der Quellcode muss im Einzelnen über Unit Tests wie auch im Ganzen über Integrations- und Systemtests automatisiert testbar sein. Essenziell dafür sind gut testbare Einzelbereiche (Unit Tests von Modulen) und eine Systemumgebung, die es ermöglicht, große Bereiche für die Integrations- und Systemtests einzubeziehen. Dadurch wird nicht nur die Stabilität gewährleistet, sondern auch die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Anwendung sichergestellt.

Nachhaltige Software liefert mit möglichst wenig Code und Komplexität den Nutzerinnen und Nutzern möglichst viel Wert

Hochqualitative und damit nachhaltige Softwareentwicklung startet schon vor dem eigentlichen Coding, nämlich mit dem Sprechen der gleichen Sprache, wie die der Endanwender. Nur mit einem gemeinsamen Verständnis von der Bedeutung von Bezeichnungen und deren Abläufe lässt sich ein größtmöglicher Wert schaffen. Ein durchdachtes Software-Design, mit einem gut strukturierten Quellcode folgt auf Basis dieser gemeinsamen Sprache. Nur so kommt man nach unserem Verständnis am besten von Kundenanforderungen zum Code und letzten Endes zum Kunden, der sich darin auch wiederfindet.

‍Nachhaltige Software ist verlässlich und sicher, liefert eine gute Performance und wird laufend verbessert

Software ist dann nachhaltig, wenn sie eine Unterstützung für den Endanwender ist. Dafür ist eine verlässliche Performance und eine kontinuierliche Verbesserung der Software erforderlich. Die Aufgaben und Bedürfnisse des Endanwenders verändern sich mit der Zeit und dies sollte die Software auch, tun damit es eine Unterstützung bleibt.

 

Wir erreichen dies mit der Anlehnung an den Clean-Code Prinzipien. Diese Prinzipien, die Klarheit, Lesbarkeit und Einfachheit in den Vordergrund stellen, sind entscheidend für die langfristige Wartbarkeit und Erweiterbarkeit von Software. Indem Entwickler klaren, gut organisierten und leicht verständlichen Code schreiben, wird die Software wartungsfreundlicher und resilienter gegenüber zukünftigen Änderungen. Dies ermöglicht eine schnelle und effiziente Anpassung an neue Anforderungen oder Technologien

Nachhaltige Software erfüllt Portabilität und Kompatibilität in hohem Maße

Software ist einer ständigen Änderung unterzogen. Systemlandschaften ändern sich, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Umso wichtiger ist es sich Gedanken darüber zu machen, welche Teile der Software laufend Änderungen unterzogen sind und welche robust und stabil bleiben sollen. Mit diesem Wissen kann Software zukunftsfit auf eine neue Systemumgebung portiert werden. Auch die Kompatibilität trägt entscheidend zur Nachhaltigkeit bei.


Durch die Berücksichtigung verschiedener Standards, Plattformen und Technologien wird sichergestellt, dass die Software über Jahre hinweg flexibel bleibt und sich an neue technologische Entwicklungen anpassen kann. Diese zukunftsorientierte Ausrichtung fördert nicht nur die Langlebigkeit der Software, sondern reduziert auch den Bedarf an häufigen Neuentwicklungen.

Nachhaltige Software verbessert das Leben der Menschen, die sie nutzen

Um wirklich nachhaltig zu sein, muss Softwareentwicklung immer ganzheitlich betrachtet werden. Denn letztendlich geht es darum, für wen und für was die Softwarelösung überhaupt entwickelt wird.
Die Themen Requirements Engineering und User Experience Design sind für die Nachhaltigkeit einer Lösung maßgeblich entscheidend und müssen mitsamt der Programmierung Hand in Hand gehen.


Idealerweise werden alle Stakeholder in den Softwareentwicklungsprozess involviert. Gerade bei der Entwicklung komplexer Softwarelösungen wird jedoch häufig eine wichtige Gruppe vernachlässigt: die späteren Nutzerinnen und Nutzer. Können diese mit der Softwarelösung nicht richtig arbeiten, werden sie unzufrieden sein, im schlimmsten Fall die Software erst gar nicht nutzen. Denn letztendlich nutzen auch in diesem Fall Menschen das Softwareprodukt und müssen damit umgehen können – bestenfalls sogar mit Freude.


Ein Lastenheft kann daher nur die erste Annäherung an die Anforderungen sein.
Vielmehr muss die Anforderungsdefinition kontinuierlicher Bestandteil der Softwareentwicklung und eigentlicher Startpunkt jeder Iteration sein, um ein nachhaltiges Produkt zu entwickeln.
Werden Anforderungen nicht von allen Stakeholdern getroffen, nicht regelmäßig validiert, hinterfragt und ggf. angepasst, wird schlichtweg nicht das richtige Softwareprodukt entwickelt. Fehlen die entsprechenden Blickwinkel und Prognosen und wird nicht rechtzeitig auf neue Sachverhalte reagiert, sinkt auch die Halbwertszeit der späteren Lösung.

Nachhaltige Softwareentwicklung orientiert sich an den 12 Prinzipien hinter dem Agilen Manifest

Nachhaltige Software ist wirtschaftlich und gewinnbringend

‍Die initialen Kosten für nachhaltige Softwarelösungen liegen höher, daher bedeutet nachhaltige Softwareentwicklung zunächst ein höheres Investment bei konventioneller Entwicklung. Bei dieser Rechnung jedoch der Blick in die Zukunft vernachlässigt. Denn betrachtet man die Total Cost of Ownership über die gesamte Product Lifetime, zeichnet sich schnell ein ganz anderes Bild.


Letztendlich geht es auch in der Softwareentwicklung darum, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen. Software zu entwickeln, benötigt Zeit, Geld und Energie. Schon aus wirtschaftlicher Perspektive macht es wenig Sinn, jeder neuen Anforderung mit einem komplett neuen Produkt zu begegnen.

Nachhaltige Software hilft der Umwelt

Nachhaltige Software, geprägt durch eine durchdachte Software-Architektur und umweltbewusste Konzepte, trägt entscheidend zum Umweltschutz bei. Sie optimiert Ressourcenverbrauch und Energieeffizienz, verringert dadurch den CO2-Ausstoß und minimiert den ökologischen Fußabdruck. Eine solide Architektur mit den passenden Methodiken ermöglichen effiziente Abläufe, während nachhaltige Konzepte wie Energieeinsparung und Reduzierung des Ressourceneinsatzes aktiv zur Umwelterhaltung beitragen.

Nachhaltige Software soll Nutzen stiften

Wir verstehen unter Nachhaltige Software nicht nur leistungsstarke Anwendungen, sondern auch als Verantwortung für unsere Umwelt und Gesellschaft. Wir analysieren genau, wozu unsere Software dient und welchen Einfluss sie auf die Welt haben kann. Unser Ziel ist es, Software zu entwickeln, die nicht nur innovativ und effizient ist, sondern auch ethisch verantwortungsbewusst gestaltet wurde.